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Pfarreiengemeinschaft Wald-Zell
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Frieden ist zerbrechlich

Allerheiligen, Volkstrauertrag und der Totensonntag gehören im dunklen Herbstmonat November zu den stillen Feiertagen. Beim letzten Gottesdienst im „alten“ Kirchenjahr, vergangenen Samstag, gedachten die Gläubigen und Vereine aus Martinsneukirchen und Schillertswiesen am Kriegerdenkmal den Verstorbenen und Gefallenen aus den beiden Weltkriegen.

Zum Volkstrauertag formierten sich die Vereine mit Fahnenabordnungen vom Gemeindehaus zum Denkmal, angeführt durch die Blaskapelle Zell. Pfarrer Tinu Nedumbakaran sprach am Denkmal davon, dass der Frieden zerbrechlich sei. Gerade in dieser Zeit soll uns der Volkstrauertag mahnen, denn Frieden ist das Wichtigste. Daran sollen wir erinnern – nicht nur heute. „Doch das Kirchenjahr endet nicht mit Trauer, sondern mit dem Licht, dass Jesus Christus heißt“, verdeutlichte der Geistliche.

Bürgermeister Thomas Schwarzfischer stellte fest, dass viele diesen Gedenktag überholt finden, vielleicht sogar überflüssig. Warum? Weil der Krieg weit weg ist und wir fast keine Auswirkungen spüren. Doch unsere Soldaten und deren Angehörigen sehen das anders. Auslandseinsätze in Lettland, Somalia, oder im Baltikum lassen die Realität erahnen. Die Gefahr von Bedrohung ist mittlerweile realistisch und immer präsent. Krieg wird heute aber mit anderen Mitteln geführt als vor 80 Jahren. Heute oft mit Cyberkriminalität, mit Drohnen, mit der Verbreitung von Angst.

„Die Diskussionen über die Wehrpflicht und auch über den Zivildienst waren extrem kompliziert und nicht zielführend. Wer nur nach dem Staat schreit und sich selbst nicht mit einbringen möchte hat den Solidaritäts- und Sicherheitsgedanken eines Volkes nicht verstanden. Die Namen hier an den Kriegerdenkmälern stehen oft für junge Männer und Familienväter die damals auch nicht gefragt wurden, ob sie für unser Land in den Krieg ziehen möchten. Sie kamen nicht mehr lebend zurück. Viele Schicksale in den betroffenen Familien sind damit verbunden, daher ist es unsere Pflicht und ihr Vermächtnis daran zu erinnern und zu mahnen was ein Krieg kaputt machen kann“, appellierte er.

Danach legte der Rathauschef einen Kranz am Denkmal nieder wo zwei Kameraden als Ehrenwache standen. Die Blaskapelle Zell stimmte die Bayernhymne an und Bollerschüsse erwiesen die Ehre. Im Anschluss fand der Gottesdienst in der Filialkirche statt.